THW Marktheidenfeld blickt auf das Jahr 2020 zurück

18.01.2021 -

Hohe Zahl an Einsätzen im Jubiläumsjahr

Zu Beginn jedes neuen Jahres ist es auch beim THW guter Brauch, mit der Helferschaft, Förderern und Interessierten gemeinsam auf das vergangene Jahr zurück zu schauen. Das ist dieses Jahr aufgrund der aktuellen Lage nicht möglich. Genau das macht aber das Zusammenleben im Ortsverband Marktheidenfeld aus: Kameradschaft, persönlicher Austausch, Gespräche. Nicht nur deshalb hat sich auch der Alltag beim THW im vergangenen Jahr nachhaltig verändert.

Die Marktheidenfelder THWler blieben glücklicherweise von einem COViD-19-Ausbruch verschont. Dazu beigetragen hat das Hygienekonzept, welches von der THW-Leitung zusammen mit dem THWLandesverband Bayern entwickelt und früh im Ortsverband angewandt wurde. In einem Stufenkonzept, angelehnt an regionale Inzidenzwerte und nach regelmäßiger Beurteilung der Lage, war das oberste Ziel die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Gerade das Jahr 2020 hat gezeigt, wie wertvoll die Ausübung eines Ehrenamtes für die Gemeinschaft ist.

Das Technische Hilfswerk, die Katastrophenschutzbehörde des Bundes, welche zum größten Teil aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern besteht, rückte wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Am Aufbau und Betrieb der Corona-Teststrecke auf der Martinswiese in Marktheidenfeld war das THW im März maßgeblich beteiligt. Die Fachgruppe Führung/Kommunikation sorgte für den Anschluss von ITNetzwerk, Telefon und Fax. Eine 24/7-Rufbereitschaft stellte zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher, dass
etwaig auftretende Probleme schnell behoben werden können.

Auch beim Umzug der Teststrecke an das ehemalige Krankenhaus im September packten die Helferinnen und Helfer mit an und bauten beispielsweise eine Sicht- und Wetterschutzwand aus Holz sowie eine Überdachung am Anmeldecontainer.

Mit Bannern an unterschiedlichen Orten in und um Marktheidenfeld, eines davon ist noch an der Einfahrt zur Teststrecke sichtbar aufgehängt, machte das THW die Öffentlichkeit auf die geltenden Abstandsregelungen und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aufmerksam. In zahlreichen Fahrten ins Zentrallager in Garching, welche über das ganze Jahr verteilt waren, transportierte der Ortsverband mehrere tausend Liter an Desinfektionsmittel und mehrere Tonnen Paletten Schutzausrüstung in den Landkreis Main-Spessart.

Im Krisenstab der Regierung von Unterfranken in Würzburg war Siegmund Oleynik außerdem als Fachberater des THW tätig. Aber auch „normale“ Einsätze hatte das THW Marktheidenfeld zu bewältigen. Genannt seien hier Einsätze auf der A3 nach dem Tief „Bianca“ im März oder der schwere Verkehrsunfall zweier Lkws Ende September. Seit November unterstützt das THW Marktheidenfeld im Zentrallager in Penzing die Logistik für die Verteilung von Impfmaterial. Weiterhin ließen sich einige THWler als sog. „Contact-Tracer“ ausbilden, um Kontakte von Corona-Infizierten nach zu verfolgen.

Alles in allem zählt der Ortsverband Marktheidenfeld in den letzten zwölf Monaten über 100 Einsätze – so viele wie in keinem Jahr zuvor. Mit verschiedenen Aktionen hielten die Verantwortlichen die Helferschaft auf dem Laufenden. Monatliche Newsletter und ein Videopodcast-Format ersetzten die größtenteils abgesagten Ausbildungsdienste während dem Lockdown und sorgten dafür, dass die Kommunikation untereinander nicht abriss. Das kommt gut an, die Formate werden auch zukünftig beibehalten.

Die Helferinnen und Helfer, und vor allem die Kinder und Jugendlichen aus der THW-Jugend des Ortsverbandes, zeigten Verständnis für die notwendigen Maßnahmen, die den Alltag im THW so sehr beeinflussten. Ein hohes Engagement war aber von jeder und jedem einzelnen zu verzeichnen, sobald er/sie gebraucht wurde.

Und sogar Neuzugänge durfte der Ortsverband verzeichnen: Zwei neue THWler bestanden im Oktober die Grundausbildungsprüfung, die unter strengen Hygieneanforderungen abgelegt wurde. Es war sicherlich eines der abenteuerlichsten Jahre in der 50-jährigen Geschichte des THW Marktheidenfeld. Ein halbes Jahrhundert gibt es den Ortsverband bereits. Dabei kommt man auf ein Thema zu sprechen, welches für viel Diskussion und Enttäuschung gesorgt hatte:
Anlässlich des 50. Geburtstages waren große Feierlichkeiten sowie ein Tag der offenen Tore geplant. Natürlich konnte auch das nicht stattfinden, die Suche nach einem Ersatztermin ist aufgrund der schlechten
Planungssicherheit nicht möglich.

Wir möchten die Zeit bis zur Nachholfeier überbrücken und haben uns folgendes ausgedacht:
In einer Festschrift wurde das letzte halbe Jahrhundert dokumentiert. Sie umfasst rund 70 Seiten und sollte unter anderem am Tag der offenen Tore ausgelegt werden. Interessierte können sich beim THW Marktheidenfeld melden (Mail- und Postanschrift und erhalten kostenfrei ein Exemplar der Festschrift. ov-marktheidenfeld@thw.de

Autor: Sebastian Brendel, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

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