Verkehrsunfallstatistik 2018 für Landkreis Main-Spessart (ohne Autobahnen)

26.04.2019 -

Nach vorübergehendem leichtem Anstieg vom letzten Jahr wieder sehr erfreuliche Rückgänge insbesondere bei den sog. Risikogruppen und keine Unfallschwerpunkte  

Im abgelaufenen Jahr 2018 wurden von den 4 Landkreisdienststellen insgesamt 3.457 Verkehrsunfälle (Vorjahr 3.716 – Zahlen in Klammern) aufgenommen, was insgesamt einen Rückgang um 6,90% bzw. bei den sogenannten Kleinunfällen 4,61% bedeutet. 

Im Vergleich stehen die diesjährigen Zahlen mit den unterfränkischen (+0,15%) und bayernweiten (+1,3%) Zahlen nicht so ganz im Einklang. 

Die Unfälle mit Personenschäden gingen nach dem vorjährigen Anstieg von 450 auf 355 (-21,10%) sehr stark zurück. Dabei wurden 355 (470) Verkehrsteilnehmer leicht 104 (133) schwer verletzt. Bei 4 Getöteten blieb die Zahl gleich.

Erfreulich war der Rückgang bei den Unfällen mit Alkoholeinwirkung 23 (36). Bei den Drogenunfällen 7 (7) blieben die Zahlen konstant. Insgesamt wurden dabei aber 1 (0) Person getötet und 19 (11) Personen verletzt. 

Weiterhin rückläufig sind auch die sogenannten Unfallfluchten 572 (602). Nach dem letztjährigen Rückgang von 4,29% stehen diesmal 5,29% zu Buche. Die Aufklärungsquote betrug 34,26% (37,54%). 

Die Zahl der Schulwegunfälle sank von 4 auf 3 mit ebenso vielen verletzten Schülern wie im Jahr 2017. Hier gilt der besondere Dank allen Schülerlosten und ehrenamtlichen Schulweghelfer/-innen für ihren unermüdlichen Einsatz sowie den Verkehrserziehern der Jugendverkehrsschulen in Lohr und Karlstadt. 

 

Risikogruppen:

Junge Erwachsene (18 – 24 Jahre)

Nach dem letztjährigen Rückgang mit 7,10% wurde 2018 eine starke Senkung von 25,70% festgestellt.

Die Beteiligung aus dieser Gruppe bei den sog. schweren Unfällen und Unfällen mit Personenschaden fiel von 300 auf 225. Nur noch 138 (192) mal waren sie dabei Alleinverursacher. Insgesamt wurden 1 (1) Person getötet und 138 (207) verletzt. Hauptunfallursachen sind nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit 43 (59) und Vorfahrtsverletzung 22 (24). 6 (6) mal waren Alkohol und 1 (1)mal Drogen im Spiel.

Senioren (65 Jahre und älter)

Auch hier sanken die Zahlen 251 (256) abermals von zuletzt 13,80% geringfügig um weitere 1,56%.

177 (164) mal waren Senioren Alleinverursacher. 2 (2) Personen wurden getötet und die Zahl bei allen Verletzten ging von 135 auf 99 zurück. Hauptunfallursachen waren abermals (steigend) Vorfahrtsverletzung 51 (39) und (ebenso steigend) Fehler beim Abbiegen und Wenden 37 (32). Bei den verletzten Pkw-Führern 23 (32) und Fußgängern 5 (13) wurden wieder rückläufig Verletzte gezählt während bei den Rad- bzw. Pedelecfahrern 13 (11) ein Anstieg zu verzeichnen ist. Bei 2 (2) tödlichen Unfällen waren die Senioren die Verursacher.  

Motorisierte Zweiradfahrer

Nach dem Rückgang 2017 mit 12,62% erhöhten sich die Unfallzahlen hier leicht um 3,33% 

Insgesamt ereigneten sich 2018 im Landkreis 93 (90) Verkehrsunfälle mit Krad-Beteiligung. Circa 2 Drittel davon geschehen außerorts. 49 (49) Unfälle wurden von den Kradbenutzern; davon 28 (32) alleinbeteiligt, selbst verursacht und insgesamt 75 (80) Fahrer und 5 (3) Mitfahrer verletzt sowie einer (0) getötet. Bei den 

Hauptunfallursachen haben nicht angepasste Geschwindigkeit 16 (18) mit Vorfahrt 18 (12) die Plätze getauscht. 1mal (2mal) war Alkoholbeeinflussung Unfallursache. Auffällig ist, dass sich die Unfälle wie in den Vorjahren auch, hauptsächlich am Wochenende (Samstag und Sonntag) sowie in den späten Nachmittag- und frühen Abendstunden ereignen. 

Schwerverkehr

128 (177) Unfälle sind hier registriert was einen Rückgang von 27,68% bedeutet. Insgesamt wurden dabei 25 (59) Personen verletzt und eine Person (0) getötet.

Radfahrer

Hier gingen die Unfälle trotz ungebrochenem Fahrradboom in der warmen Jahreszeit und der letztjährigen Steigerung (10,40%)  um 5,40% von 74 auf 70 zurück. 61 (66) Fahrradführer/-innen wurden dabei insgesamt verletzt und einer (0) getötet.

Fußgänger

Nach den Anstiegen mit 82,60% 2016 und 7,10% 2017 gingen auch hier die Unfallzahlen 31 (45) um 31,10% wieder stark zurück.

Bei der schwächsten Gruppe aller Verkehrsteilnehmer wurden dabei 24 (38) verletzt und keiner (1) getötet.

 

Sonstiges:

Wildunfälle

Nach dem starken letztjährigen Anstieg stagnieren anscheinend die Zahlen 1209 (1257) momentan. 6 (2) Personen wurden schwer und 4 (5) leicht verletzt.

Den größten Anteil hielten weiterhin Reh- 920 (875) bzw. Schwarzwild mit 118 (176) Tieren. 

Unfallgeschehen allgemein

Das Unfallgeschehen verteilte sich mit ca. 494 Unfällen im Wochentageschnitt nach wie vor in etwa gleichmäßig über die gesamte Woche. Samstag 439 (452) und Sonntag 318 (318) war es deutlich ruhiger. Die Wildunfälle ereigneten sich wie bisher auch überwiegend in der Zeit ab 18.00 Uhr bis darauffolgenden Tag 08.00 Uhr. Spitzenzeiten dabei zwischen 22.00 und 24 Uhr sowie 06.00 bis 08.00 Uhr. 

Unfallschwerpunkte im Landkreis

Während 2017 noch insgesamt 8 überwiegend außerörtliche Streckenabschnitte im Dienstbereich der PI Marktheidenfeld und Karlstadt auffällig waren, gibt es 2018 seit mindestens 10 Jahren zum ersten Mal keine Unfallschwerpunkte in der sog. Einjahreskarte.

Zusammenfassung

Im Ergebnis kann die Unfallentwicklung im Jahre 2018 im Landkreis Main-Spessart aus polizeilicher Sicht im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt durchaus positiv angesehen werden.   

Bisher 4 Tote in diesem Jahr trüben allerdings schon wieder die Euphorie.

Nach wie vor bedarf es weiterhin den Focus verstärkt auf Geschwindigkeitsüberwachungen im Bereich von gefährlichen Streckenabschnitten sowie Gurt und Handybenutzung zu richten, um der immer noch viel zu hohen Zahl an Verkehrsunfällen im Landkreis wirksam und nachhaltig entgegenzuwirken. 

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