15.11.2024

Zukunftspreis geht an Solarzellen-Projekt „Saubär“

Stadt Marktheidenfeld vergibt ein Preisgeld von 5.000 Euro an die Realschule

Zum zweiten Mal verlieh die Stadt Marktheidenfeld Mitte November ihren Zukunftspreis. Die Auszeichnung für das Jahr 2024 ging – ergänzt um zwei Belobigungen – an die Schülerinnen und Schüler des Roboter-Kurses der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld. Zusammen mit ihrem Lehrer Daniel Cura entwickelten die Kursteilnehmenden eine Solarzellen-Putzmaschine mit dem Namen „Saubär“. 

Seit 2022 prämiert die Stadt Marktheidenfeld herausragende Umweltideen, die vor Ort in Marktheidenfeld bereits umgesetzt wurden oder in Zukunft realisiert werden können. Der diesjährige Themenschwerpunkt lag auf den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien, für den rund zehn Bewerbungen eingingen.

Marktheidenfelds Erster Bürgermeister Thomas Stamm gratulierte allen Beteiligten herzlich und unterstrich in seiner Begrüßung, dass die Stadt nachhaltige Projekte auch in Zukunft gerne fördern und mit dem Zukunftspreis unterstützen wird.

Für den Zukunftspreis bewerben konnten sich Einzelpersonen, Privatinitiativen, Vereine, Institutionen, Betriebe, Schulen und Kindergärten, die ihren Sitz in Marktheidenfeld haben und deren Projekt einen besonderen Bezug zur Stadt hat. Die eingereichten Vorschläge wurden anschließend von einer Jury in Hinblick auf die Kriterien Nachhaltigkeit, Ökologie, Innovationsgrad, Vorbildwirkung und Realisierbarkeit bewertet.

„Das Team der Robotergruppe „RS-nightMARe“ der Realschule Marktheidenfeld hat unsere Jury mit ihrem „Saubär“ auf ganzer Linie überzeugt“, betonte Prof. Dr. Alexander Versch, der Leiter des Technologie-Transfer-Zentrums (TTZ) Main-Spessart in Marktheidenfeld, in seiner Laudatio.

Der „Saubär“ sei ein kleiner Reinigungsroboter für Photovoltaikanlagen. „Er versorgt sich selbst mit Energie und reinigt bei Regen autonom verstaubte und verschmutzte Photovoltaikanlagen auf schwer und nur unter Gefahr erreichbaren Dächern oder auch großen Freiflächenanlagen“, erläuterte Versch bei der feierlichen Preisverleihung im Marktheidenfelder Franck-Haus.

Die Robotergruppe der Realschule hatte den „Saubär“ mit ins Franck-Haus gebracht und stellten den Roboter dort den interessierten Anwesenden vor.

„Die Lösung wurde im Feld bereits getestet und auch der Nachweis wurde erbracht, dass die Energieausbeute bereits installierter Anlagen durch das Putzen gesteigert wird“, erklärte Versch. So sei es möglich mehr Energie auf gleicher Fläche zu produzieren.

Besonders imponierte dem TTZ-Leiter, dass „die Schülerinnen und Schüler erleben wie „Machen“ geht und wie technologischer Fortschritt, Nachhaltigkeit und Ökologie ineinandergreifen, wenn es richtiggemacht wird.“ Die Marktheidenfelder Jugend mache sich so schon heute fit für die Entwicklung guter neuer und innovativer Produkte „Made in BRD“ und „Made in Marktheidenfeld“.

Neben dem Zukunftspreis sprach die Jury für das Jahr 2024 auch zwei „besondere Belobigungen“ aus. Diese wurden an Dr. Josef Deppisch vom Hotel und Weinhaus Anker sowie Hildegard Frommherz von der Warema Group überreicht.

Dr. Josef Deppisch setzte in seinem Marktheidenfelder Beherbergungs- und Gastronomiebetrieb im Bereich Haustechnik ein Ressourcen- und Nachhaltigkeitskonzept um, mit dem es gelingt, den Energie- und Wasserverbrauch sowie den CO2-Ausstoß zu minimieren. Gerätetechnik und Software greifen bei dem Projekt eng verzahnt ineinander.

Die Warema Group be­grü­nte auf 160 Quadratmetern die Fassade ihres Neu­baus mit La­ger­hal­le. Das Unternehmen sorgt rund um das Gebäude somit unter anderem für Isolationseffekte, Lärmschutz und einen neuen Lebensraum für Insekten und Vögel. Zudem werden Dächer mittels Photovoltaik für die Energiegewinnung genutzt.

Um einen Einblick in das künftige Aufgabenspektrum des im Aufbau befindlichen Technologie-Transfer-Zentrums Main-Spessart in Marktheidenfeld zu geben, verlieh Prof. Dr. Alexander Versch zur Freude der Geehrten und aller Teilnehmenden im 3D-Druck erstellte Pokale aus Kunststoff. Diese hat er zusammen mit TTZ-Mitarbeitenden und der Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) eigens für die Preisverleihung gefertigt.

Der Zukunftspreis der Stadt Marktheidenfeld wird alle zwei Jahre verliehen und unter der Federführung von Johanna Ebersbach vom Sachgebiet Wirtschaftsförderung der Stadt Marktheidenfeld ausgeschrieben.

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