Gefahrgutunfall im Hafenlohrtal

10.03.2024 -

Hafenlohrtal
Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall mit Gefahrgut, kam es am 08.03.2024, um 13:30 Uhr im beschaulichen Hafenlohrtal. Ein Gewerbetreibender aus dem Landkreis befuhr die Kreisstraße zwischen Einsiedel und Erlenfurt in dem Naturschutzgebiet mit seinem Gespann aus Kleintransporter und Anhänger. Auf seinem Anhänger mit Planenaufbau hatte der 45-jährige Fahrer zwei Heizöltanks geladen, wovon einer mit ca. 500 Litern Heizöl beladen war. Auf dem kurvigen Streckenabschnitt wiegelte sich der Anhänger mit dem geladenen Gefahrgut so stark auf, dass der Anhänger kippte, sich von der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs löste und seitlich auf der Fahrbahn zum Liegen kam. Der Planenaufbau riss dabei auf. Die beiden Heizöltanks rollten die ca. 5 Meter tiefe Böschung hinunter, brachen auf und kamen am Ufer des Bachbetts der Hafenlohr zum Liegen. Der komplette Inhalt des aufgebrochenen Heizöltanks ergoss sich über das umliegende Erdreich und floss in die Hafenlohr. Eine unbeteiligte Verkehrsteilnehmerin setzte den Notruf ab, worauf umgehend ein Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei, in Zusammenarbeit mit der den Wassergruppen Marktheidenfeld und Hafenlohr, sowie einem Vertreter des Wasser- und Wirtschaftsamtes Aschaffenburg eingeleitet wurde.

Die Feuerwehren aus Hafenlohr, Marktheidenfeld und Neuhütten bauten schnellstmöglich zahlreiche Ölsperren an den vielen Abzweigungen des Bachlaufs auf um zu verhindern, dass das Öl in die einzelnen Fischzuchten, welche von der Hafenlohr mit Wasser versorgt werden, fließt. Obwohl die ebenfalls alarmierten Fischzuchtbetreiber umgehend begannen die Fische aus ihren Weihern zu entnehmen und die Zuläufe zu stoppen, konnte nicht in allen Fällen verhindert werden, dass das Heizöl in einzelne Weiher eintrat. Nach jetzigem Stand sind 12 Weiher betroffen. Ein Vertreter der Unternehmensgruppe des Fürstentums zu Löwenstein, welche die Fischweiher verpachtet, war ebenfalls vor Ort.

Die Öltanks, sowie der umgekippte Anhänger mussten mittels Krans geborgen und abgeschleppt werden. Das verunreinigte Erdreich musste bis spät in die Abendstunden großflächig durch eingesetzte Bagger und Lkws einer ansässigen Firma abgetragen und entsorgt werden.

Der entstandene Gesamtschaden lässt sich bis dato noch nicht genau beziffern. Er dürfte sich jedoch, nach erster Schätzung, im 6-stelligen Bereich bewegen. Ob, und in welchem Ausmaß die Fische betroffen und demnach nicht mehr zum Verzehr geeignet sein könnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar und Gegenstand der Ermittlungen.

Gegen den Verursacher wurden Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung und Bodenverunreinigung eingeleitet. Ebenfalls wird hinsichtlich mangelnder Ladungssicherung ermittelt.

Foto: Feuerwehr Marktheidenfeld

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