76 Jahre Stadterhebung feierten rund 60 Gäste bei einem Empfang im Rathaus der Stadt Marktheidenfeld. Im Rahmen der Veranstaltung zeichnete Erster Bürgermeister Thomas Stamm vier Persönlichkeiten, die sich im kulturellen Bereich besonders um die Stadt verdient gemacht haben, mit der Verdienstmedaille der Stadt Marktheidenfeld aus.
Thomas Stamm ging in seiner Ansprache auf den Geburtstag der Stadt Marktheidenfeld am 8. April 1948 ein und betonte die Bedeutung, die der Tag für Marktheidenfeld hat. „Seit dieser Zeit hat sich Marktheidenfeld als Stadt enorm entwickelt“, unterstrich Stamm. „Viele der Anwesenden haben in den verschiedensten Funktionen und Aufgaben einen Anteil an dieser positiven Entwicklung“, so das Stadtoberhaupt.
Damit Marktheidenfeld auch in Zukunft gut aufgestellt ist, brauche es Menschen, die mitarbeiten, mitdenken und mitgestalten. Vier dieser Menschen, die sich im Bereich Brauchtum und Kultur für die Stadt und deren Ansehen besonders verdient gemacht haben, könne er heute mit der Verdienstmedaille der Stadt Marktheidenfeld auszeichnen. Die Vorschläge für die Ehrungen erfolgen durch die Stadtratsfraktionen.
Die Vorberatung dieser nicht immer einfachen Entscheidung sei durch das Ehrenkuratorium des Stadtrats vorgenommen worden, die endgültige Entscheidung obliege dem gesamten Stadtrat. Der Vorschlag des Ehrenkuratoriums für die zu Ehrenden sei einstimmig gefasst worden und auch der Stadtrat von Marktheidenfeld habe die Ehrungen einstimmig beschlossen, erläuterte Stamm.
Elisabeth Matschiner, Thomas Grön, Hermann Grollmann und Dr. Eric Martin nahmen die Verdienstmedaillen und Urkunden im Anschluss aus den Händen von Erstem Bürgermeister Thomas Stamm, 2. Bürgermeister Christian Menig und 3. Bürgermeisterin Susanne Rinno entgegen.
Die Glasofenerin Elisabeth Matschiner sei eine „Pflegerin des Kulturerbes“ und lebe die Tradition der Trachten in ihrem Stadtteil Glasofen, unterstrich Stamm. Die letztjährige Aufnahme des Hochzeitszuges der Wertheimer Grafschaft als „Immaterielles Kulturerbe“ sei in Glasofen beheimatet und somit auch ein Verdienst von Elisabeth Matschiner, die auch als Gautrachtenberaterin des Trachtenverbands Unterfranken aktiv ist.
Thomas Grön hat an der Hochschule für Musik in Würzburg studiert und ist heute Fachbereichsleiter am Hanns-Seidel-Gymnasium in Hösbach für das Fach Musik. In Marktheidenfeld ist er seit Jahrzehnten musikalisch tätig. So leitet er zum Beispiel das Marktheidefelder Bläserensemble, das 2023 mit dem Konzert „Perlen der Blasmusik“ ein kulturelles Highlight setzte und zuletzt die Trauerfeier für den Ehrenbürger und ehemaligen Bürgermeister von Marktheidenfeld Armin Grein musikalisch eindrucksvoll umrahmte.
Hermann Grollmann ist seit 27 Jahren Chorleiter der Marktheidenfelder Kantorei. Der gelernte Kirchenmusiker und Kantor, staatliche Musiklehrer und Komponist gestaltet Konzerte von höchster Qualität, so zum Beispiel zum Jahresende die künstlerisch perfekte Aufführung von Carmina Burana in der St. Josefs-Kirche in Marktheidenfeld.
Dr. Eric Martin gestaltet als Apotheker und Inhaber der Marktheidenfelder Hubertus-Apotheke ein außergewöhnliches Museum: Das Museum Obertor-Apotheke. Zudem ist er Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker und Mitglied in verschiedenen Beiräten und lehrt an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Das Museum, das im weiten Umkreis seinesgleichen suche, sei ein noch unterschätztes Juwel der Stadt Marktheidenfeld, betonte Stamm. Mit dem Museum werde die Familientradition des Apothekers in einzigartiger Weise festgehalten und transparent gemacht. Eine der nächsten Gelegenheiten, das Museum zu besuchen, sei am 19. Mai, dem Internationalen Museumstag. Dann werde die „Abteilung Kinderapotheke“ neu eröffnet.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Marktheidenfelder Ensemble Akkordeonissimo der städtischen Musikschule unter der Leitung von Dr. Alma Flammersberger. Das Ensemble brillierte mit Werken von Michael van Boxel, Isaac Albéniz und Karl Jenkins und erhielt viel Applaus.
