04.10.2019

Zeitkritik und miskroskopische Welten

Bis 10. November stellen Elke und Almut Martiny in Marktheidenfeld aus

Im Marktheidenfelder Franck-Haus hätten schon viele Künstler gemeinsam ihre Werke, oft auch die Generationen überspannend, präsentiert. An eine gemeinsame Ausstellung von Mutter und Tochter könne er sich jedoch in zwei Jahrzehnten zunächst nicht erinnern, meinte Marktheidenfelds 2. Bürgermeister Martin Harth vor rund 50 Gästen im städtischen Kulturzentrum an der Untertorstraße.

Er begrüßte zur Vernissage der Ausstellung „Musée Imaginaire“ von Elke und Almut Martiny aus Stuttgart und Frankfurt. Harth erinnerte dabei an das gleichnamige Konzept des französischen Kunsttheoretikers André Malraux, der mit Hilfe der Fotografie gewohnte Orte, Stile und Formen zu einer utopischen Gesamtschau der Kunst überwinden wollte. Mutter und Tochter Martiny führten im Franck-Haus Dinge, Erfahrungen und Artefakte in sehr unterschiedlichen künstlerischen Techniken zu ihrer Form eines „Musée Imaginaire“ zusammen.

Almut Martiny, die ihre Mutter aufgrund des Alters und der mit einer solchen Veranstaltung verbundenen Anstrengungen entschuldigen musste, bezeichnete die Begriffe Wandlung, Veränderung und Evolution als Verbindung der Arbeitsweisen beider Künstlerinnen. Bei Elke Martiny stehe dabei das menschliche Leben im Blickpunkt. Ihr eigenes Werk widme sich Bereichen wie der Natur und deren Gewalten.

2. Bürgermeister Martin Harth sprach das Grußwort zu Elke Martinys Ausstellung „Musée Imaginaire“, die im Marktheidenfelder Franck-Haus bis Sonntag, 10. November 2019 zu sehen ist.

Als eine Inspiration der Assemblagen und Arbeiten in Mischtechniken ihrer Mutter sei deren Erfahrung in der Entwicklungshilfe in Nordafrika und die Auseinandersetzung mit der menschlichen Gier anzusprechen. Ihre künstlerischen Arbeiten hätten einen vielleicht journalistisch Blick, den Elke Martiny in ihrer Lebensphase in Paris gewonnen habe. Die frühere Sozialtherapeutin übe mit ihren Collagen unverhohlene Zeitkritik.

Tochter Almut Martiny, die ein Studium der Kunstgeschichte absolvierte, sieht ihre Anfänge in der gezeigten gegenstandslosen Malerei. Mit gespiegelten Detailfotografien schaffe sie teils auf Triptychon-Stoffbannern einen neuartigen Kosmos mikroskopischer Welten, betrachte die Wandlungen des Lebens auf ihre Weise.

So werfe die Mutter einen eher kritischen und die Tochter einen rein ästhetischen Blick auf das Vergehen und Entstehen. Sie zeigten Entwicklungen auf und machten neue Lebensformen sichtbar. Bei einem Spaziergang durch das „Musée Imaginaire“ von Elke und Almut Martiny werde der Betrachter im Franck-Haus dazu eingeladen, den besonderen Dialog der Kunstwerke individuell nachzuempfinden.

Die Ausstellung „Musée Imaginaire – Malerei, Mixed Media, Assemblage, Fotografie“ von Elke Martiny (Stuttgart) und Almut Martiny (Frankfurt) ist bis 11. November 2019 im rückwärtigen Ausstellungsbereich des städtischen Kulturzentrums Franck-Haus in Marktheidenfeld zu sehen.

Am Sonntag, den 27. Oktober, ist Almut Martiny von 14 bis 18 Uhr für Führungen und Gespräche mit den Ausstellungsbesuchern in der Ausstellung anwesend.

Ausstellungsort
Franck-Haus, Untertorstraße 6, 97828 Marktheidenfeld, Telefon: 09391 81785

Öffnungszeiten
Mittwoch – Samstag 14 -18 Uhr
Sonntag/Feiertag 10 -18 Uhr
Eintritt frei

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